Mit dem Ende der Ranger- und Roverstufe endet das pädagogische Konzept des BdP. Für Ältere gibt es dann keine Programmangebote mehr und eine aktive Mitarbeit im Stamm ist nur noch in engen Grenzen möglich. Das Pfadfinderdasein ist aber keineswegs beendet! Deshalb gibt es bei uns im Stamm die Weiter/reiter, unsere Alt-Ranger- und Rover-Stufe.
Als eigenständige Gruppe bildet sie eine vierte Altersstufe in unserem Stamm, in der alle über 25-jährigen vereint sind. Ziele und Inhalte der Stufe sind in unserer Alt-R/R-Konzeption niedergelegt.
Als "Erwachsene im BdP" nehmen die Alt-Ranger und Rover eine besondere Stellung ein, denn sie gehören nicht zu unserer inhaltlichen Zielgruppe. Wir wollen ein Jugendverband sein, der von Jugendlichen geleitet wird. Ranger und Rover über 25 sollen nach unserem Verständnis nicht mehr auf Stammesebene Führungsaufgaben übernehmen.
Wichtiger Bestandteil des Selbstverständnisses der Weiter/reiter ist somit, dass sich über 25-jährige nicht ungebeten in die inhaltliche Arbeit des Stammes einmischen. Daher regelt die Konzeption insbesondere die Kompetenzgrenzen. Was sonst noch in der Konzeption steht, kann man sich am besten selbst durchlesen.
"Weiter/reiter" ist eine Anlehnung an unseren Stammesnamen. Die Alt-R/Rs werden auch weiterhin dem Stamm verbunden bleiben. Das Weiter/reiter-Abzeichen symbolisiert den Stufennahmen: Der Weiter/reiter reitet davon.
Auf der Bundesversammlung 2007 wurde der Ranger- und Roverstufe des BdP eine klarere Kontur verliehen. Zentraler Bestandteil dessen war die Einführung einer Altersobergrenze, die bei "etwa 25 Jahren" liegt. Damit wurde die Zielgruppe der inhaltlichen Arbeit, wie sie in der pädagogischen Konzeption beschrieben wird, eingegrenzt. Gleichzeitig wurde damit klar, dass eine Vielzahl von Mitgliedern, nämlich alle über "etwa 25 Jahre", einigermaßen konzeptlos in unserem Bund waren. Um diesen Missstand zu beheben, wurde eine Anlage "Erwachsene im BdP" in die Bundesordnung aufgenommen. Sie war Arbeitsgrundlage für die Erarbeitung unserer Weiter/reiterkonzeption.
Erwachsene im Bund leben die Pfadfinderidee und engagieren sich - gemäß der pädagogischen Konzeption - als kritische, selbst- und verantwortungsbewusste Mitglieder unserer Gesellschaft.
Dieses Engagement äußert sich zum einen in der aktiven Arbeit als Führungskräfte auf Stammes-, Landes- oder Bundesebene, zum Anderen in Freundeskreisen.
An die erwachsenen Mitglieder wird besonders der Anspruch gestellt, die Freiräume der pädagogischen Arbeit in den Stämmen und Landesverbänden zu erweitern und zu füllen, aber auch sensibel zu sein für den Bedarf an Unabhängigkeit, der für unsere Jugendarbeit unabdingbar ist.
Erwachsenenarbeit im Bund muss für diese selbst auch attraktiv sein und Freude machen.
Die Arbeit in den Freundeskreisen muss selbst organisiert sein, so dass die Gliederungen des Bundes keinen wesentlichen Aufwand für diese Arbeit betreiben müssen.
Zwischen solchermaßen engagierten Erwachsenen und den Gliederungen des Bundes muss es einen intensiven Informationsaustausch geben.
Die Ziele der Arbeit Erwachsener im BdP gliedern sich allgemein in drei Bereiche:
Erwachsene sollen die Pfadfinderarbeit der aktiven Gruppen temporär pädagogisch stützen, etwa als Berater, als Spezialisten für besondere Aufgaben, als Leiter oder Referenten auf Seminaren u.ä. Erwachsene werden pädagogisch aktiv, wenn sie von der Gruppe dazu aufgefordert werden. Sie helfen, die Freiräume der pädagogischen Arbeit der Jugendlichen zu erweitern.
Erwachsene unterstützen die Pfadfinderarbeit ideell, indem sie das Image der Pfadfinderarbeit im persönlichen, nichtpfadfinderischen Bereich zu verbessern suchen.
Kommunikation
Erwachsene im Bund wollen untereinander Kontakte aufbauen und pflegen. Dazu dienen Treffen und Publikationen. Erwachsene im Bund helfen und unterstützen sich gegenseitig.
Eine intensive Kommunikation zwischen den Gremien des Bundes und den Erwachsenen ist Voraussetzung überhaupt für deren Arbeit. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, Veränderungen und Bewegungen im Bund zu beobachten und nachzuvollziehen. Der Bund seinerseits bekommt durch die Kommunikation mit den Erwachsenen Anregungen und Impulse.
Aktion
Erwachsene sollen auf gemeinsamen Unternehmungen (z. B. Reisen, Wanderungen, Werkstatt- Treffen) aktiv werden. Denkbar sind zudem Projekte, die sich Gruppen von Erwachsenen vornehmen, auch solche, die nicht nur in den pfadfinderischen Bereichen wirken (Heimbau/betreuung; Integrationshilfen für Asylbewerber).
Erwachsene schaffen sich Bildungsangebote und damit einen zielorientierten Austausch von Wissen und Erfahrungen nach pfadfinderischen Methoden. Sie ermöglichen so pfadfinderisches Lernen. Gedacht ist nebenbei etwa an berufsbegleitende Seminare, politische Bildungsveranstaltungen oder Besuche kultureller Einrichtungen. Erwachsene können sich in Interessengruppen zusammenfinden, die sich langfristig mit festen Themen beschäftigen.
Beschlossen als Anlage zur Bundesordnung auf der 34. Bundesversammlung am 11.-13. Mai 2007 in Immenhausen.
Der Ansprechpartner zur Alt-R/R-Stufe Weiter/reiter ist Holger.
holger@waldreiter.org
Die Anlage Erwachsene im BdP aus der BdP Satzung kann hier runtergeladen werden.
Anlage Erwachsene im BdP
Hier findet ihr die komplette Satzung